Der Trip by Arno Strobel

Der Trip by Arno Strobel

Autor:Arno Strobel [Strobel, Arno]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller/Krimi
ISBN: 9783104916613
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2023-08-30T03:00:00+00:00


25

Evelyn hatte im Schalander ihren Stammplatz, einen bestimmten Barhocker hinter einem rechtwinkligen Knick des Tresens. So konnte sie sehen, wer das Lokal betrat, und mit Tom plaudern, wenn er einen Moment Zeit hatte.

Der Barkeeper hatte sogar schon mal einem Gast ein Bier dafür ausgegeben, dass er sich auf einen anderen Hocker setzte, als sie hereingekommen war.

Jasper Kriebich saß auf dem Hocker neben ihrem angestammten Platz, und während Evelyn auf ihn zuging, fragte sie sich, ob das ein Zufall war.

»Evelyn, schön, Sie zu sehen«, sagte Kriebich lächelnd, stand auf und zog ihren Hocker so weit zurück, dass sie sich daraufsetzen konnte.

»Hallo, ja, auch schön, Sie zu sehen«, antwortete sie und nahm Platz.

»Falls Sie sich wundern, dass ich ausgerechnet hier sitze … Ich dachte mir, wenn Sie öfter hier sind, haben Sie vielleicht einen Lieblingsplatz, und siehe da …« Er deutete auf ihren Hocker, während Tom grinsend einen Weißwein vor ihr abstellte, den sie noch gar nicht bestellt hatte. Als sie ihn fragend ansah, sagte er: »Der Herr hat dein Lieblingsgetränk für dich geordert.«

»Danke«, entgegnete sie, und an Kriebich gewandt: »Verwöhnen Sie jede Frau so, mit der Sie sich auf ein Glas treffen?«

Er grinste. »Selbstverständlich, sogar meine Mutter und meine Schwester.«

Er hob sein Rotweinglas. »Zum Wohl. Ich freue mich, dass wir hier zusammensitzen.«

Auch Evelyn griff nach ihrem Glas, prostete ihm zu und nahm einen Schluck.

»Sie haben eine Schwester?«

»Ja, Michi. Sie ist drei Jahre jünger als ich und neben meiner Mutter der wichtigste Mensch in meinem Leben.« Sein Lächeln wurde breiter. »Freunde von mir behaupten, dass ich deshalb noch immer Single bin, weil ich bisher keine Frau gefunden habe, die eine perfekte Mischung aus meiner Mutter und meiner Schwester ist.«

Evelyn lächelte.

»Aber bitte, erzählen Sie mir doch ein bisschen über sich«, forderte Kriebich sie auf.

Wie schon bei ihrem Telefonat am Tag zuvor, zögerte Evelyn.

»Vielleicht machen wir es andersherum«, sagte Kriebich, als er ihr Zögern bemerkte. »Lassen Sie mich Ihnen ein wenig von mir erzählen.«

»Okay«, sagte Evelyn. »Gerne.«

»Also gut. Ich habe angefangen als Personalentwickler in einem mittelständischen Unternehmen und …« Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Nein, das ist Blödsinn. Wenn ich möchte, dass Sie mir so weit vertrauen, dass Sie mir von diesem Mann erzählen, dessen Foto ich gestern gesehen habe, dann ist es nur fair, wenn ich etwas Persönliches mit Ihnen teile.« Kriebich griff nach seinem Glas und nahm einen großen Schluck, bevor er es wieder abstellte.

»Ich erwähnte ja schon, dass ich eine Schwester habe, die mir sehr viel bedeutet.« Erneut machte er eine Pause, in der er seine Hände betrachtete.

»Es gab eine Situation in meinem Leben, die ich so gerne rückgängig machen würde, dass ich ohne Einschränkungen alles dafür geben würde. Es ist etwa sechs Jahre her. Michi hatte damals einen recht seltsamen Freund, der sie ins Drogenmilieu hineinzog. Es fing mit Gras an, dann folgte Koks. Ich habe ihr immer wieder ins Gewissen geredet und versucht, sie dazu zu überreden, sich von dem Kerl zu trennen und mit dem Mist aufzuhören, aber …«

Kriebich griff wieder nach seinem Glas.

»Jedenfalls rief Michi



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